Kurische Nehrung: Wie Ornithologen Vögel fangen, um zu läuten und zu studieren

Der Frühling ist eine offene Zeit für Vogelbeobachter auf der Kurischen Nehrung. Wissenschaftler müssen die tausenden Vögel, die an diesem einzigartigen Ort an der Ostseeküste fliegen, fangen, messen und läuten. Für Vögel ist dies einer der bequemsten Orte, um während der saisonalen Wanderungen anzuhalten und sich auszuruhen. Und genau aus diesem Grund wurde auf der Halbinsel ein Forschungspunkt eingerichtet, der heute der Russischen Akademie der Wissenschaften gehört.

Die Kurische Nehrung ist ein schmaler Landstreifen mit einer Länge von fast 100 Kilometern, der administrativ zwischen Russland und Litauen aufgeteilt ist. Ein Ufer hat Zugang zur Ostsee, das andere liegt am Wasser der Kurischen Lagune. Trotz seiner geringen Breite von durchschnittlich 1-3 Kilometern befand sich am Spieß eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften. Hier können Sie echte Sanddünen, Kiefern- und Mischwälder, Wiesengemeinschaften und sogar Sümpfe mit Tundra-Vegetation sehen. Aufgrund dieser ungewöhnlichen natürlichen Form und einer einzigartigen Kombination von Ökosystemen gehört die Kurische Nehrung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Zugvögel, die jährlich in den nordeuropäischen Ländern nisten, wählen die Kurische Nehrung als Rastplatz. Meist fallen in ornithologische Netzwerke Rotkehlchen, Finken, Zeisige, Schnapper, Könige und andere Kleinvögel. Aber manchmal finden Wissenschaftler in den Netzen Falken und sogar Eulen. Experten entnehmen jährlich bis zu 40.000 Zugvögel aus den Fallen, die jeweils gewogen, vermessen, einer Sichtprüfung unterzogen und mit einem individuellen Ring am Fuß versehen werden. Der gesamte Vorgang in den kompetenten Händen des Stationspersonals dauert nicht länger als 1 Minute. Danach kehrt der Vogel in die Freiheit zurück.

Vögel werden mit speziellen Jagdnetzen gefangen. Auf dem Flugweg der Vögel sind Fallen in Form von langen Maschentunneln installiert. Wenn sich der Vogel tiefer bewegt, verringert sich die Breite des Tunnels und der Vogel befindet sich in einem kleinen Netz. Diese Fischereimethode ist für Vögel völlig ungefährlich und ermöglicht Ihnen die effektive wissenschaftliche Beobachtung von Vögeln.

Es ist erwähnenswert, dass sich ornithologische Wissenschaftler vor mehr als 100 Jahren an diesem Ort niedergelassen haben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bemerkten deutsche Biologen die einzigartige Rolle dieses Ortes im Leben der Vögel und organisierten die Fringilla-Forschungsstation am Spieß.

Auf der Kurischen Nehrung befindet sich heute der gleichnamige Nationalpark. Speziell für Outdoor-Fans wurden hier mehrere Wanderwege entwickelt.

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